Der Preis-Leistungs-Check fürs Fertighaus
Der Traum vom Fertighaus ist weitverbreitet: Haus aussuchen, bezahlen und einziehen. Die Vorteile liegen auf der Hand. So sind Bauzeit und Kosten beispielsweise von Anfang an überschaubar. Die Preise verschiedener Hersteller können sich jedoch stark unterscheiden. Wichtig: Käufer sollten nicht nur den reinen Kaufpreis betrachten, sondern auch Bau- und Leistungsbeschreibungen vergleichen sowie etwaige Zusatzkosten in der Zukunft berücksichtigen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Vermeiden Sie böse Überraschungen
Ein günstiges Angebot kann schnell getrübt werden, wenn es zu versteckten Aufpreisen kommt. Überprüfen Sie daher genau, welche Leistungen bereits im Standardpaket enthalten sind und was Sie dadurch gegebenenfalls in der Zukunft sparen. Es lohnt sich, Details beim Anbietervergleich zu berücksichtigen. Denn was zunächst selbstverständlich scheint, bedeutet bei vielen Herstellern zusätzliche Kosten. Eine Festpreisgarantie des Herstellers ist deshalb empfehlenswert.
Doch worauf ist beim Vergleich konkret zu achten? Die folgenden Punkte sind wichtige Posten, die nicht überall zum Standard zählen. Nutzen Sie die Liste als Anhaltspunkt bei der Suche nach Ihrem Fertighaus.
Ökologische und gesundheitliche Aspekte
Ist bereits die Bauweise nachhaltig und energieeffizient, besteht hier später enormes Sparpotenzial. Eine gute Wärmedämmung und Temperaturregulierung sorgen für einen geringen Energieverbrauch und niedrige Folgekosten während Sie das Haus nutzen. Bedenken Sie, dass eine nachträgliche Zusatzdämmung äußerst schwierig ist. Die Dämmung sollte bei Türen, Fernstern, Außenwänden und Bodenplatte berücksichtigt werden.
Eine wichtige Rolle spielt hier auch der Baustoff. Für eine natürliche Dämmung bietet sich Holz als nachwachsender Rohstoff an. Holz dämmt nicht nur ausgezeichnet, es ist auch frei von Schadstoffen und sorgt für ein gesundes Raumklima. Dies ist insbesondere für Allergiker wichtig. Erkundigen Sie sich beim Hersteller nach der Wohngesundheit und achten Sie auf zertifizierte Materialien. Offizielle Umweltgütesiegel sind z. B. Blauer Engel oder Natureplus.
Blaue Engel
Mit dem "Blauen Engel" ausgezeichnete Werkstoffe sind emissionsarm. Die Baustoffe sind über die gesetzlichen Anforderungen hin schadstoffarm hergestellt und aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich.
Gebäudehülle
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt ein hohes Maß an Luftdichtheit vor, um unkontrollierte Energieverluste über die Gebäudehülle zu minimieren. Diese wird beispielsweise durch eine Be- und Entlüftungsanlage gewährleistet. Die Lüftung stellt den erforderlichen hygienischen Luftwechsel sicher und transportiert Feuchtigkeit, die beispielsweise beim Duschen und Kochen entsteht, ab.
Das Dach
Auch das Dach kann zu einer guten Temperaturregulierung beitragen, etwa durch eine Aufdachdämmung aus Holzfasern. Eine solche ist vor allem im Sommer von Vorteil. Denn Hitze gelangt bei einer Holzfaserdämmung weniger schnell durch das Bauteil als z. B. bei einer Dämmung aus Polystyrol-Hartschaum. Man spricht hier auch von der sogenannten Phasenverschiebung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherheit. So wird von Versicherern beispielsweise die Sicherung der Dachsteine mit Sturmklammern gegen Sturm- und Windsogschäden gemäß Fachregeln des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks gefordert. Dieser Punkt sollte daher bereits im Basispreis enthalten sein.
Türen & Fenster
Die Haustür muss sicher sein und entspricht idealerweise bereits im Standard den von der Polizei empfohlenen Anforderungen der Widerstandsklasse RC2(N). Für mehr Energieeffizienz kann darüber hinaus ein wärmedämmendes Unterbauprofil sorgen, das unsichtbar unter der Haustürschwelle verbaut wird.
Auch bei den Fenstern und Dachfenstern gilt es, Qualität und Dämmung zu vergleichen. Achten Sie hier auf den Uw-Wert, welcher den Dämmwert für Fenster mit Rahmen und Glas beschreibt. Dieser sollte so niedrig wie möglich sein. Ein sehr guter Wert liegt unter 1. Wichtig: Verwechseln Sie den Uw-Wert nicht mit dem niedrigeren Ug-Wert, der lediglich den Dämmwert vom Glas ohne Rahmen beschreibt. Einige Hersteller geben nur diesen als U-Wert an, ohne den höheren Uw-Wert zu erwähnen. Nachfragen lohnt sich.
Überprüfen Sie zudem die Fensterhöhe und -größe: Optimal sind eine geringe Sturzhöhe und somit ein hoher Lichteinfall. Die Fensterbänke im Außenbereich sind im besten Fall aus hochwertigem Echtstein gefertigt. Für einen guten Einbruchschutz empfehlen sich schließlich Fenster mit sogenannten Pilzkopfzapfenverriegelungen an allen Schließpunkten.
Sanitärinstallation
Legen Sie Wert auf eine gedämmte Zirkulationsleitung und schallentkoppelte Abwasserleitungen. Ein späterer Umbau ist in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden.
Elektrik
Ist die Elektroinstallation inklusive Zählerschrank im Standardpreis mit inbegriffen? Hier empfehlen sich zusätzlich einige Lehrrohre für eventuelle spätere Installationen. So bleiben Sie auch in Zukunft flexibel. Einige Anbieter übernehmen zudem die behördlich erforderliche Anmeldung der Elektroinstallation beim zuständigen Versorgungsunternehmen. Überprüfen Sie darüber hinaus, ob ausreichend Steckdosen im Innen- und Außenbereich vorhanden sind.